Münchener Kammerorchester

Mit einer geglückten Balance zwischen Traditionspflege und dem Engagement für Neue Musik hat das Münchener Kammerorchester Maßstäbe gesetzt und darüber hinaus ein breites Publikum für sich gewonnen. Mit eigener Streicherformation und einem festen Stamm erstklassiger Solobläser aus europäischen Spitzenorchestern profiliert sich das Ensemble heute als schlank besetztes Orchester mit außergewöhnlicher Klangkultur. Die Sommerkonzerte in Schloss Nymphenburg bereichert das Münchener Kammerorchester mit Mozarts Divertimento D-Dur KV 136. Nach der Rückkehr von der zweiten Italienreise und einem auferlegten Reiseverbot musste das Musik-Genie neue Werke zur Unterhaltung des Salzburger Fürsterzbischofs Siegmund von Schrattenbach schreiben – darunter die berühmten „Salzburger Divertimenti“ für Streicher, Stücke wahrhaft fürstlicher Unterhaltung. Herrlich unvorhersehbar und mit erfrischender Intensität wird auch bei Griegs Suite „Aus Holbergs Zeit“ musiziert – wie es das traditionsreiche Spitzenensemble nicht anders erwarten lässt. Darin erklingen vier der beliebtesten Barocktänze – Sarabande, Gavotte, Musette und Rigaudon –, denen der norwegische Komponist ein Praeludium voranstellte und eine Air beigab. Abgerundet wird der Abend mit Beethovens Streichquartett Nr. 11 f-moll, einem weniger lebensfrohen als vielmehr spannungsgeladenen Werk, in dem Beethoven die Erlebnisse des Krieges zwischen Österreich und Frankreich aus 1809 verarbeitet haben soll und aufgestauten Affekten sowie ungehemmter Leidenschaft explosionsartig Luft macht.