Bild
Bomsori
© Kyutai Shim
,
Prinzregententheater

Staatliches Sinfonieorchester Litauen

Bomsori, Violine

Gintaras Rinkevičius, Leitung

  • Brahms: Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77
  • Dvořák: Symphonie Nr. 9 e-moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“

Mehr Infos zu Spot On – Die neue Generation der Klassik

Bild
Kim Bomsori
Bomsori © Kyutai Shim

„Diese Geigerin ist zu allem bereit: Mit Virtuosität, Präsenz, Klarheit und einem warmen, vollen Ton versteht es Bomsori, sich jeden Moment zu eigen zu machen ...“ (crescendo)

Gut, dass sich die junge Koreanerin für die Geige entschied – anstatt professionelle Janggi-Spielerin (koreanische Schachvariante) zu werden. Die Berufsalternative schwebte Bomsori womöglich vor, da ihr die Musik in Kindertagen tatsächlich ein wenig suspekt war, weil ihre musikalische Familie sie jeden Morgen mit Beethoven-Symphonien weckte. Welch Glück, dass ihr Vater sie ebenso in klassische Konzerte mitnahm, wo sie den Zauber der Musik hautnah erleben durfte: Im Alter von fünf Jahren verliebte sich Bomsori in Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und den Klang der Geige. „Die Solistin spielte so, als würde sie durch das Instrument singen. Ich hatte das Gefühl, dass ich wirklich verstehe, was sie mit dem Instrument zu sagen versucht“, erinnert sich Bomsori. Mit ihrem Instrument Geschichten zu erzählen und innere Welten auszudrücken, diesem Credo verschrieb sich auch die inzwischen mehrfach preisgekrönte junge Künstlerin, die an der Seoul National University sowie anschließend an der berühmten Juilliard School in New York studierte.

Bomsori liebt den direkten Kontakt zu ihrem Konzertpublikum, mit dem sie mit ihren Interpretationen in Resonanz tritt. Im für solche musikalischen Dialoge prädestinierten Prinzregententheater wird die heute in Berlin beheimatete Künstlerin mit Brahms’ Violinkonzert zu hören sein. Ein Werk, bei dem – im Gegensatz zu Beethovens oder Mendelssohns Virtuosen-Kompositionen – Solist und Orchester zu gleichen Teilen eng miteinander verflochten sind, wodurch sich die Geige gegen den kolossalen Klangkörper, an diesem Abend das Staatliches Sinfonieorchester Litauen, behaupten muss. Doch ganz wie bei ihrem ersten Konzerterlebnis, hält Brahms für Bomsori einen zweiten, liedhaften Satz bereit, in dem sie die Fähigkeit, mit ihrer Geige zu singen, voll auskosten kann, bevor die Symbolik ihres Namens hörbar wird: „Klang des Frühlings“ bedeutet „Bomsori“ auf Koreanisch, und Bomsoris Klang ist wahrlich frisch wie der Frühling – dazu klar und nuanciert, was sie im bewegten Schlusssatz mit seinem folkloristischen Charakter virtuos unter Beweis stellen wird. 

Prinzregententheater

Prinzregentenplatz 12
81675 München